Brot mit Weizenkeimlingen


 

Heute haben wir ein Brot für euch, das mit leckeren Sprossen gebacken wird. Und zwar mit den Sprossen von Weizenkörnern, also mit Weizenkeimlingen. Diese könnt ihr total einfach selber machen, wie wir euch kürzlich in einem Beitrag schon erklärt haben. Die Sprossen sind nicht nur schnell und ohne großen Aufwand zu Hause herstellbar, sondern auch noch richtig gesund. Sie enthalten das Vielfache der Nährstoffe von Weizenkörnern. Vor allem sind sie deutlich reicher an Proteinen, als ihr „Ausgangs-Material“, und haben viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe zu bieten.

Zudem wird dieses Brot mit Sauerteig gebacken. Sauerteig gilt als bekömmliches Treibmittel. Er lockert den Teig, gibt eine milde Würze und die Enzyme des Sauerteiges machen das Brot besser verdaulich. Wie ihr Sauerteig selbst machen könnt, könnt ihr hier im Blog nachlesen. Aber: Wer diese Mühe scheut, kann z.B. auch beim Bäcker seines Vertrauens nachfragen, ob er ihm etwas frischen Sauerteig verkauft. Einen Teil davon könnt ihr zum Backen nehmen, einen weiteren Teil aufbewahren. Er muss dann nur gelegentlich mit Wasser und Mehl aufgefrischt werden, und kann auf diese Weise theoretisch „unendlich“ alt werden. Auch das Auffrischen („Füttern“) haben wir im entsprechenden Beitrag erklärt. Also: Keine Scheu vor Sauerteig!

 

Weil einige Fragen eurerseits dazu kamen: Man kann im Supermarkt auch Tütchen mit abgepacktem Sauerteig kaufen. Dieser ist aber in der Regel nicht triebfähig, sondern gibt dem Brot nur Geschmack. Man erkennt es daran, dass auf der Verpackung der Tütchen steht, man solle dem Brotteig noch extra Hefe zufügen. Dies zeigt, dass der Sauerteig allein keine Triebkraft (mehr) besitzt. Was ja auch logisch ist, denn diese Tütchen müssen lange ungekühlt und ohne „Futter“ haltbar sein – das würde mit lebendigem Sauerteig nicht besonders gut funktionieren.

 

Das folgende Rezept stammt übrigens aus unserem neu veröffentlichten Buches BROT BACKEN MIT HAFERFLOCKEN. Wenn ihr mögt, schaut doch mal rein und lasst euch von den 100 vielseitigen Rezepten in diesem Buch inspirieren ❤️

 

Das Brot im folgenden Rezept wird – wie viele unserer Brote – im Topf gebacken. Das hat viele Vorteile. Welche Vorteile genau, und welche Tipps & Tricks ihr nutzen könnt, könnt ihr hier nachlesen. Und natürlich haben wir auch hier in unserem Blog noch viele Rezeptideen, die darauf warten, von euch entdeckt zu werden. z.B. diese hier:

Focaccia aus dem Topf

Goldenes Brot mit Mais und Hirse – im Topf gebacken

Skyr-Malzbierbrot, im Topf gebacken

Sauerteigbrot aus dem Topf

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Nun aber zum Rezept…

 

Brot mit Weizenkeimlingen

 

 

Zutaten:

30 g Sauerteig
425 ml Wasser
220 g Dinkelmehl Type 630
180 g Roggenmehl Type 1150 oder Roggenvollkornmehl
100 g Haferflocken
ca. 120 g Weizenkeimlinge
18 g Salz
1 Teelöffel Zuckerrübensirup oder Agavendicksaft (oder ein anderes Süßungsmittel nach Belieben)

Ggf. ca. 2 Esslöffel Öl sowie etwas Mehl oder Haferflocken zum Einfetten des Topfes

Zubereitung:

1. Zunächst aus dem Sauerteig und ca. 200 ml Wasser sowie dem Roggenmehl einen Vorteig herstellen. Dazu die Zutaten verrühren, so dass ein weicher Teig entsteht. Diesen abdecken und 10 – 12 Stunden (am besten über Nacht) an einem warmen Ort ruhen lassen.

2. Fügt anschließend die übrigen Zutaten zum Vorteig. Knetet alles zu einem zähen Teig. Deckt den Hefeteig ab und lasst ihn an einem warmen Ort 30 Minuten gehen.

3. Knetet den Hefeteig nochmals durch und gebt ihn in einen gefetteten und ausgestreuten Topf (z.B. einen gusseisernen Topf). Alternativ könnt ihr den Topf auch mit Backpapier auslegen. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 3 Stunden gehen lassen.

4. Bepinselt oder besprüht das Brot nochmals mit etwas Wasser, bevor ihr es mit geschlossenem Deckel in den vorgeheizten Ofen schiebt:

Mittlere Einschubleiste
Umluft: 240°C ca. 15 Minuten
Ober- und Unterhitze: 240°C ca. 15 Minuten

5. Reduziert die Hitze des Ofens. Nehmt den Deckel ab. Backt das Brot zu Ende:

Mittlere Einschubleiste
Umluft: 180°C ca. 45 Minuten
Ober- und Unterhitze: 160°C ca. 45 Minuten (empfohlen)

(die Backzeit kann sich um ca. 5 – 10 Minuten verlängern – je nach dem, wie schnell euer Ofen die Backtemperatur erreicht – ist euer Ofen immer etwas „langsam“, lasst das Brot lieber 5 bis 10 Minuten länger drin)

Übrigens: Ist euer Sauerteig noch sehr jung, fügt zusätzlich 1 Teelöffel Trockenhefe oder 10 g frische Hefe zum Teig hinzu, damit das Brot gut aufgeht und locker wird!

 

Tipp: Vor dem Backen kreuzweise einritzen oder nach Belieben mit Wasser bestreichen und mit Saaten, Kernen oder Haferflocken bestreuen!

 

 


Damit euer selbst gebackenes Brot lange frisch bleibt, haben wir hier einige Tipps & Tricks für euch –

So bleibt Brot lange frisch & lecker:

9 Tipps zum Brot aufbewahren – so bleibt es lange frisch

 

 

 

 


Tipps & Tricks für euer perfekts Brot:

Wertvolle Tipps rund ums Brotbacken findet ihr hier.

Hier findet ihr Tipps und weitere Rezepte für den Römertopf.

Hier gibts Infos rund ums Brotbacken im gusseisernen Topf.

„Die Hefe, die nie leer wird“ – wie funktioniert das?

…und hier unsere 10 liebsten Brotrezepte

 


 

 

Übrigens: Dieses Brot ist super gesund!

Roggen und Dinkelmehl und vor allem der in diesem Brot vorkommende Hafer enthalten reichlich Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen, Calcium, Phosphor und Zink, Vitamine aus der B-Gruppe sowie Vitamin E. Aufgrund ihres großen Ballaststoffanteils gelten die Getreidesorten als wahrer Superfood für das Mikrobiom des Darms. Gerade die Haferflocken in diesem Brot gelten sogar in der Volksheilkunde als Heilmittel bei Magen-Darm-Beschwerden: Die unverdaulichen Ballaststoffe des Getreides bilden einen Schleimfilm, der sich schützend auf Magen- und Darmschleimhaut legt. Verdauungsbeschwerden und Entzündungen können so gelindert werden bzw. abheilen. Der hohe Ballaststoffgehalt sorgt auch dafür, dass Hafer lange sättigt.

Hafer kennen die meisten vor allem in Form von Haferflocken. Er gilt als sehr nährstoffreich. Mit rund 12% Eiweißanteil ist Hafer für ein Getreide sehr proteinreich. Der Eiweißanteil besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin und Valin, die der Körper nicht selbst bilden kann – sie müssen also von außen zugeführt werden. Isoleucin, Leucin und Valin werden zum Aufbau der Muskelzellen benötigt bzw. zu deren Erhalt benötigt. Lysin trägt zum Wachstum, zur Bildung von Enzymen, Hormonen und Antikörpern sowie zur Kollagensynthese und zur Gesundheit der Knochen bei und spielt eine wichtige Rolle bei der Reparatur von Gewebe. Die Aminosäure Methionin wird sogar als Medikament verwendet, unter anderem zur Vermeidung von Nierensteinen, zur Hemmung des Bakterienwachstums bei Blasenentzündungen und als Bestandteil von Infusionslösungen zur Ernährung. Phenylalanin ist an der Synthese wichtiger Botenstoffe beteiligt und muss vor allem bei Stress in höherer Menge aufgenommen werden, um den Körper ausreichend zu versorgen.

Vollkornbrot generell ist gesund. Wer viel Vollkornbrot isst, senkt sein allgemeins Krebsrisiko um bis zu 34%. Die Ballaststoffe reduzieren die Produktion von Gallensäure, die z.B. Darmkrebs begünstigt. Sie sorgen auch dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe schnellt und verhindern damit größere Insulinausschüttungen. Die Bauchspeicheldrüse dankt es.

Ärzte nehmen zudem an, dass Ballaststoffe Krebs besonders im Darmbereich verhindern, indem sie die Transitzeit des Stuhls verkürzen. So gelangen weniger schädliche Stoffe in die Blutbahn, der allgemeine Kontakt von Giftstoffen mit körpereigenem Gewebe wird reduziert. Ballaststoffe können aber noch mehr: Sie binden Karzinogene und können schützende Fettstoffe im Darm bilden.

Hinzu kommen Stoffe, die menschlichen Hormonen ähneln: Die Phytoöstrogene. Sie gleichen Hormonschwankungen aus und wirken sich daher positiv bei der Vorbeugung von hormonabhängigen Krebserkrankungen aus.

Ganz besonders die hier verwendeten Getreidesorten (Dinkel, Hafer und Roggen) sind überaus gesund. Aber auch die große Angst vieler Menschen vor Weizen ist nur dann begründet, wenn Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe des Weizens bekannt sind. Experten raten übrigens zu zwei Scheiben Vollkornbrot pro Tag.

Übrigens: Die meisten Getreidearten lassen sich einfach und ohne Aufwand zu Hause zum keimen bringen. Besonders der beliebte Dinkel sowie Weizen und Roggen bringt leckere Keimlinge hervor, deren Vitalstoffgehalt den der reinen Körner um ein Vielfaches übersteigt. Es ist so einfach, Getreidesprossen selbst zu ziehen – hier erfahrt ihr, wie es geht! Traut euch ruhig, es mal zu probieren. Es macht wirklich Spaß und geht ganz einfach.

 

 


 

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