Blitzschnelles Kartoffel-Brot 2


 

Selbst gebackenes Brot – das klingt so lecker! Allein beim Gedanken an den Duft von frisch gebackenem Brot bekommen wir Appetit.

Aber: Das klingt auch nach ziemlich viel Arbeit und einer schmutzigen Küche. Mehl auf der Arbeitsplatte (und sonst wo…), klebriger Teig an den Händen und die wage Angst, dass das Brot beim Backen aus der Form gerät. Zumindest haben uns das viele Leser bisher berichtet. Deshalb haben sich wohl viele von euch bisher nicht so recht ans Brotbacken ran gewagt..!? Wir wissen, dass die meisten von euch in diesen Tagen beschäftigter denn je sind, und oft keine Zeit haben, um aufwendige Backrezepte auszuprobieren.

Aber damit ist jetzt Schluss 😉 Wir haben uns entschlossen, allen die Angst zu nehmen, die Brot selber backen bisher immer als zu aufwändig empfunden haben. Heraus kam ein Buch, mit Rezepten ohne kompliziertes Kneten und ohne Schmutz in der Küche: Brot backen im Topf

Einige Rezepte daraus wollen wir euch hier schonmal vorstellen. Wie findet ihr sie? Lasst doch gern einen Kommentar da. ?

 


Heute haben wir ein Rezept für ein leckeres Kartoffelbrot für euch, das ihr unbedingt testen solltet!

Es steckt voller guter Zutaten, ist schön saftig und funktioniert in Windeseile – denn für Kartoffeln kommen für dieses Brot aus der Tüte. Okay, das ist ein bisschen gemogelt, werden einige sagen. Ja, stimmt vielleicht. Aber manchmal muss es einfach schnell gehen. Und da hilft so eine Tüte Kartoffel-Püree sehr.

Dieses Rezept für Kartoffelbrot ist

  • Gelingsicher, sehr schnell & lecker
  • von Natur aus vegan
  • ohne Weizenmehl möglich

Kartoffelbrot ist nicht nur lecker. Kartoffeln enthalten auch einige tolle Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin B6, Kalium und natürlich Ballaststoffe. Zudem ergänzt ihr Aminosäure-Profil das des Getreides im Brot sehr gut. Und: Durch die verwendeten Kartoffeln bleibt das Kartoffelbrot länger saftig, da diese mehr Flüssigkeit binden, als reines Mehl. Viele kleine Vorteile, die dafür sprechen, dieses selbst gebackene Brot auszuprobieren, findet ihr nicht?

 


Übrigens: Tipps, Tricks und Wissenswertes zum Brotbacken im Topf findet ihr hier:

Brot backen im Topf: Die besten Rezepte, Tipps & Tricks

 


Blitzschnelles Kartoffel-Brot (die herkömmliche Zubereitung für dieses Kartoffelbrot)

 

Für 1 Brot mit ca. 800 g
Nährwerte pro 100 g ca.: 221 kcal, 2 g Fett, 35 g Eiweiß, 41 g Kohlenhydrate

Zutaten:
400 ml Wasser
50 g Kartoffelpüree-Pulver
3 Teelöffel Salz
40 g weiche Margarine
550 g Weizenmehl, Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
1  Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe (zerbröselt)

 

Zubereitung:
1. Mischt Wasser und Kartoffelpüree-Pulver. Gebt dann alle übrigen Zutaten dazu. Verrührt alle Zutaten zu einem geschmeidigen Hefeteig. Rührt nur so lange, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. 

2. Lasst den Hefeteig an einem warmen Ort ca. 60 Minuten abgedeckt gehen.

3. Gebt den Hefeteig nun auf die gut bemehlte Arbeitsfläche (Achtung, der Teig ist relativ weich – benutzt daher genug Mehl). Klappt mit bemehlten Händen den Teig einmal von links zur Mitte, dann von rechts, dann von oben und schließlich von unten, um eine gewisse Spannung im Teig zu erzeugen.

4. Legt das Brot nun in einen ausgefetteten Bräter oder Römertopf oder in einen mit Backpapier ausgelegten Kochtopf. Backt das Brot im nicht vorgeheizten Backofen:

Mittlere Einschubleiste
Umluft: 175°C ca. 50 – 60 Minuten
Ober- und Unterhitze: 180°C ca. 55 – 65 Minuten

Tipp: Ihr könnt dieses Kartoffelbrot auch mit Übernacht-Gare zubereiten. Dazu bitte die Hefemenge halbieren. Das Brot nach dem Einfüllen in den Topf einfach in den Kühlschrank stellen und bis zu 48 Stunden (gut abgedeckt) im Kühlschrank gehen lassen. Vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen und nochmals an einem warmen Ort 30 Minuten temperieren lassen. Dann wie im Rezept beschrieben backen.


Ihr backt gern Brot und mögt es, wenn es super-einfach geht? In unserem Buch „Brot backen ohne Kneten“ findet ihr viele weitere Rezepte wie dieses. Und zwar solche, mit extra-langer Teigführung für noch mehr Genuss.

Und in unserem Bestseller „Brot backen mit dem Römertopf“ entdeckt ihr tolle Brotrezepte aus dem Römertopf, die ihr lieben werdet!

Es warten jeweils kreative Rezepte für selbst gebackenes Brot auf euch, vom einfachen Grundrezept bis zu raffinierten Schlemmer-Rezepten.  

…die in diesen Büchern vorgestellten Rezepte sind alle extra-einfach gemacht und gelingen auch Küchenanfängern. ?

 

 

 


Blitzschnelles Kartoffel-Brot (mit dem Thermomix / Monsieur Cuisine)

 

Für 1 Brot mit ca. 800 g
Nährwerte pro 100 g ca.: 221 kcal, 2 g Fett, 35 g Eiweiß, 41 g Kohlenhydrate

 

Zutaten:
400 ml Wasser
50 g Kartoffelpüree-Pulver
3 Teelöffel Salz
40 g weiche Margarine
550 g Weizenmehl, Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
1  Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe (zerbröselt)

 

Zubereitung:
1. Mischt Wasser und Kartoffelpüree-Pulver im Mixtopf: Stufe 3 / 15 Sekunden. Gebt dann alle übrigen Zutaten dazu. Verrührt alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig: Stufe 2 / 2 Minuten bei 37°C.

2. Lasst den Hefeteig an einem warmen Ort (oder einfach im geschlossenen Mixtopf) ca. 60 Minuten gehen.

3. Gebt den Teig nun auf die gut bemehlte Arbeitsfläche (Achtung, der Teig ist relativ weich – benutzt daher genug Mehl). Klappt mit bemehlten Händen den Teig einmal von links zur Mitte, dann von rechts, dann von oben und schließlich von unten, um eine gewisse Spannung im Teig zu erzeugen.

4. Legt das Brot nun in einen ausgefetteten Bräter oder Römertopf oder in einen mit Backpapier ausgelegten Kochtopf. Backt das Brot im nicht vorgeheizten Backofen:

Mittlere Einschubleiste
Umluft: 175°C ca. 50 – 60 Minuten
Ober- und Unterhitze: 180°C ca. 55 – 65 Minuten

Tipp: Ihr könnt dieses Kartoffelbrot auch mit Übernacht-Gare zubereiten. Dazu bitte die Hefemenge halbieren. Das Brot nach dem Einfüllen in den Topf einfach in den Kühlschrank stellen und bis zu 48 Stunden (gut abgedeckt) im Kühlschrank gehen lassen. Vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen und nochmals an einem warmen Ort 30 Minuten temperieren lassen. Dann wie im Rezept beschrieben backen.


Ihr backt gern Brot mit Hilfe des Monsieur Cuisine oder Thermomix? In unseren Büchern Monsieur backt Brot und Monsieur backt Eiweißbrot  findet ihr viele weitere Rezepte wie dieses.

Die Backbücher enthalten Brotrezepte für den beliebten Monsieur Cuisine, den Kochmixer vom Discounter (aber die Rezepte funktionieren auch mit dem Thermomix).

Insgesamt warten jeweils über 80 kreative Rezepte für selbst gebackenes Brot mit dem beliebten Kochmixer auf euch, vom einfachen Grundrezept bis zu raffinierten Schlemmer-Rezepten.  

…die in diesen Büchern vorgestellten Rezepte sind alle vielseitig, lecker und machen das Backen zu einem großen Spaß für alle!

 

 


Blitzschnelles Kartoffel-Brot (Kartoffelbrot backen im Brotbackautomaten)

 

Für 1 Brot mit ca. 800 g
Nährwerte pro 100 g ca.: 221 kcal, 2 g Fett, 35 g Eiweiß, 41 g Kohlenhydrate

 

Zutaten:
400 ml Wasser
50 g Kartoffelpüree-Pulver
3 Teelöffel Salz
40 g sehr weiche Margarine
550 g Weizenmehl, Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
1  Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe (zerbröselt)

 

Zubereitung:
1. Gebt alle Zutaten für dieses Kartoffelbrot in der Reihenfolge der Zutatenliste in euren Brotbackautomaten.

2. Schaltet den Automaten an: Programm: Normal / Standard. Bräunungsgrad: Hell oder mittel (je nach euren Vorlieben). Lasst das Programm durchlaufen und nehmt das Brot dann aus dem Backautomaten, damit es vollständig abkühlen kann.

Tipp: Um zu vermeiden, dass das fertige Kartoffelbrot an der Stelle, wo sonst die Knethaken sitzen, Löcher hat, könnt ihr vor dem Backen (nach dem letzten Kneten) die Knethaken entfernen. 


Der Brotbackautomat ist ja aktuell ein sehr gefragtes Küchengerät. Das ist vor allem erfreulich, weil ein Brotbackautomat sogar helfen kann, Energie zu sparen. Und das ist heutzutage ja ein echtes Argument.

Wir haben mit dem Backautomat ziemlich viel experimentiert und inzwischen eine riesige Fülle von Brotrezepten für den Brotbackautomaten in Petto. Und an denen lassen wir euch sehr gern teilhaben. Wir haben ja bereits einige Rezeptbücher für den Brotbackautomaten geschrieben:

Wenn ihr also neugierig seid, und gern mit dem Brotbackautomaten backt, werft doch mal einen Blick in diese Bücher!


Übrigens: Peppt dieses Brot doch mal mit einer Handvoll Röstzwiebeln auf! Sooo lecker!

Röstzwiebeln – das beste Rezept zum selber machen

 


Mehr Ideen rund ums Brot backen & genießen findet ihr natürlich auch in den Tutorials auf unserer Seite:

9 Tipps zum Brot aufbewahren – so bleibt es lange frisch

Brot backen in der Kastenform – Einfache Rezepte und die besten Tipps & Tricks

Die besten Brotrezepte für den Römertopf (inkl. Tipps & Tricks)

Brot backen im Topf: Die besten Rezepte, Tipps & Tricks

Brotbackmischung selber machen

Ein Teig – 7 Brote

Brotgewürz selber machen – 4 mal anders

 


Mehr Ideen gesucht? Dann schaut doch mal hier!

       

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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Dieses Brot wird ja mit Hefe gebacken. Das möchten wir als Anlass nehmen, euch auf eine kleine Zeitreise mitzunehmen:

Ein kleiner Exkurs: Woher kommt Hefe eigentlich?

 

Hefe – eine zufällige Entdeckung

Die Entdeckung der Hefe vor Tausenden von Jahren war angeblich (wie so viele wichtige Entdeckungen der Menschheit) reiner Zufall. Vermutlich trug sie sich im alten Ägypten zu. Eine alte ägyptische Legende erzählt nämlich davon, dass Brotteig, bestehend lediglich aus Getreide und Wasser, unter der sengenden Sonne vergessen wurde. Als die Bäcker später zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Teig aufgegangen war und lauter Luftbläschen hatte. Trotzdem wurde der Teig gebacken, denn zum Wegwerfen wäre das kostbare Getreide darin zu schade gewesen. Und das Ergebnis gefiel den Ägyptern! Auf diese Weise wurde eine ursprüngliche Form von Wildhefe entdeckt, die die Menschen weiterhin zum Backen verwendeten. Eine ähnliche Geschichte erzählt man sich übrigens auch über die Entstehung von Bier. Daher ist weder klar, ob diese Entdeckungen oder Entwicklungen parallel verliefen, sich gegenseitig befeuerten – oder ob die ägyptische Legende am Ende womöglich nicht viel mehr ist, als ein Mythos. Sicher ist jedoch: Bei Ausgrabungen haben Forscher festgestellt, dass schon die alten Ägypter gezielt mit Hefe arbeiteten. Diese Kunst verbreitete sich schnell in weiten Teilen der Welt. Bald wurde überall mit Hefe gebacken. Vermutlich wurde sie auf ähnliche Weise vermehrt, wie in dem obenstehenden Blogbeitrag erklärt.

 

Hefe in der Klosterbäckereien

Springen wir ins mittelalterliche Europa: Es ist ja bekannt, dass zu dieser Zeit viel Wissen in Klöstern gewahrt wurde. Neben dem Wissen um den Einsatz von Hefe beim Bierbrauen zählte dazu auch deren Nutzen für das Backen. So wurden auch wertvolle Backgeheimnisse von den Nonnen und Mönchen in den Klöstern gehütet und weitergegeben. Einigen Klöstern waren daher berühmt für das handwerkliches Geschick ihrer Bewohner beim Brotbacken. In den Klosterküchen verfeinerten sie die Verwendung von Hefe. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen! So entwickelten sich sogar verschiedene regionale Brotvariationen, die für Pilger und Reisende entlang der alten Handelsrouten Europas eine wahre Delikatesse darstellten. Die Klöster waren also nicht nur für ihr oftmals hervorragendes Brot und ihr bis heute bekanntes Heilwissen berühmt. Sie wurden auf diese Weise auch zu Zentren des Backwissens und zur Geburtsstätte einiger Brotkreationen, die bis heute geschätzt werden. Einige Beispiele:

  1. Ciabatta: Das italienische Ciabatta kennt wohl jeder. Es hat eine knusprige Kruste und eine sehr großporige Krume. Die Rezeptur wurde von Mönchen im 12. Jahrhundert entwickelt, die nach einem Brot suchten, das leichter verdaulich war und eine längere Haltbarkeit aufwies, als bisherige Brote. Mutmaßlich wurde es damals noch nicht aus dem hellen, hoch ausgemahlenen Mehl gebacken, wie heute, und war daher etwas rustikaler als das Ciabatta, das wir heute kennen.
  2. Baguette: Das französische Baguette wurde zugegebenermaßen wahrscheinlich nicht im Kloster erfunden. Aber das ikonische Brot mit seiner dünnen, knusprigen Kruste und einem weichen Inneren wurde sehr wahrscheinlich in französischen Klöstern des 17. Jahrhunderts perfektioniert. Denn die reichen Klöster hatten Zugang zu den sehr hellen (teuren) Mehlsorten, mit denen das Baguette so hervorragend gelingt.
  3. Pumpernickel: Dieses dunkle Roggenbrot aus grobem Mehl oder Schrot hat seinen Ursprung in Deutschland und wurde von Mönchen im Verlauf des 15. Jahrhunderts entwickelt. Es zeichnet sich durch seinen tiefen, erdigen Geschmack und seine lange Backzeit aus, die dieses Brot besonders bekömmlich macht. Pumpernickel hält sich lange frisch, so dass es wohl auch Pilgern als Proviant mitgegeben wurde.
  4. Stollen: Na gut, vielleicht ist das das kein Brot im engeren Sinne, aber wir möchten ihn hier nennen, weil Stollen nachweislich auch auf die Klosterküchen zurück geht. Ee ist ein traditionelles deutsches Weihnachtsgebäck, das im 14. Jahrhundert in Sachsen entstand (Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Stollens stammen aus dem Jahr 1474, als er in einem Dokument als Geschenk für den sächsischen Herzog Ernst und seine Familie aufgeführt wurde). Die Mönche des Dresdner St. Afra Kloster Klosters sollen Stollen erstmals hergestellt haben. Ursprünglich er ein schlichtes, ungesüßtes Brot, das im Mittelalter während des Fastens in der Adventszeit gebacken wurde. Stollen enthielt damals nur Mehl, Hefe, Wasser und Öl. Mit der Zeit wurden aber immer mehr Zutaten zugegeben, wie getrockneten Früchten, Nüssen, Gewürze und Zucker. Kurfürst August der Starke (1670–1733) war ein großer Liebhaber des Stollens. Er soll persönlich die Verfeinerung des Stollens mit Butter und Rosinen angeordnet haben, um einen besonders reichen und schmackhaften Stollen zu erhalten. Dieser Stollen mit Butter ist heute als „Dresdner Christstollen“ bekannt und ist eine der bekanntesten Variationen.
  5. Hot Cross Buns: Diese süßen, aromatisch gewürzten Brötchen enthalten eine Markierung in Form eines Kreuzes auf der Oberseite. Sie sind ein bekannter Bestandteil der Ostertradition in Großbritannien. Sie wurden erstmals in englischen Klöstern des 14. Jahrhunderts gebacken und sind bis heute in Großbritannien beliebt.

 

Die Trockenhefe im Zweiten Weltkrieg

Eine bedeutende Wendung in ihrer Geschichte erlebte die Hefe während des Zweiten Weltkriegs. Da frische Hefe schwer zu transportieren und zu lagern war, wurde die Trockenhefe als Alternative entwickelt. Sie ermöglichte es den Versorgungseinheiten der Truppen, auch in den entlegensten Gebieten frisches Brot zu backen um die Soldaten damit zu versorgen. Aufgrund der steten Verfügbarkeit und weil Trockenhefe so praktisch ist, wurde sie allgemein gut akzeptiert – natürlich nicht nur beim Militär, sondern auch bei der Bevölkerung. Dies führte dazu, Trockenhefe als beliebtes Backtriebmittel weltweit zu etablieren. Ganz besonders in Gegenden der Welt, in denen die Kühlung von Lebensmitteln (und Hefe) schwierig ist, oder in denen lange Transportwege nötig sind, ist Trockenhefe heute sehr beliebt. Einige unserer Leser(innen) aus z.B. Mittel- und Südamerikanischen Ländern haben uns immer mal wieder geschrieben, dass bei ihnen in der Region frische Hefe gar nicht gebräuchlich und auch nicht erhältlich ist, zumindest nicht für „Normalverbraucher“ (ob z.B. professionelle Bäckereien frische oder Trockenhefe verwenden, wissen wir leider nicht). In vielen Ländern der Welt backt man zumindest im Haushalt grundsätzlich mit Trockenhefe. Dennoch behielt auch frische Hefe weiterhin ihre Berechtigung in der Backstuben der Welt. Viele (Hobby)Bäcker bevorzugen auch heute noch frische Hefe gegenüber Trockenhefe. Beide Hefesorten haben also ihre Berechtigung und ihre Fans.

 

Backen wie Oma – natürlich mit frischer Hefe

Seit vielen Jahren herrscht ein großer Trend vor: Die Rückbesinnung auf traditionelles Brotbacken. Viele Hobbybäcker entscheiden sich bewusst für frische Hefe. Sie loben den leicht „anderen“ Geschmack und das Aroma, das frische Hefe verleiht. Sie schmeckt ein wenig intensiver, „hefiger“. Allerdings ist es so, dass dieses Aroma vor allem an der Melasse liegt, auf der Hefe gezüchtet wird, gar nicht so sehr an den Hefekulturen selbst. Aber dies ist nur eine Randbemerkung – erklärt aber auch, warum Brote mit weniger Hefe aber langer Gehzeit (wodurch ja ebenfalls viele Hefebakterien wachsen und im Brot sind) weniger stark den typischen Hefegeschmack enthält, als Gebäck mit hoher zugesetzter Hefemenge. In traditionellen Rezepten wird übrigens oft etwas empfohlen, das uns heute fast schon anachronistisch erscheint: Hier kommt auf 500 g Mehl oft ein ganzer Hefewürfel oder sogar mehr. Zum Vergleich: Heute würden wir maximal einen halben Würfel verwenden. Der Trend geht sogar zu Mini-Mengen an Hefe und dafür sehr langen Gehzeiten. Warum empfehlen Omas Rezepte dann oft das genaue Gegenteil? Ganz einfach: Oftmals (nicht immer!) wurden Gebäcke mit dieser Hefemenge dann ohne Gehzeit direkt in den Ofen geschoben und gebacken. So konnte die Hausfrau in kurzer Zeit und quasi mit Geling-Garantie backen. Das entsprach dem Zeitgeist. Heute ist Backen ein Hobby, ein Zeitvertreib für viele. Wir zelebrieren es, wollen und müssen nicht „schnell-schnell“ etwas Essbares auf den Tisch zaubern, sondern gönnen uns bewusst den Luxus, Brot und Brötchen, Hefezopf und Brioche mit wenig Hefe und langer Gehzeit zuzubereiten.

 

Die Zukunft der Hefe – Wohin geht der Trend?

Die Geschichte der Hefe ist also voller spannender Wendungen und neuer Entwicklungen. Aktuell sehen wir zwei gegenläufige Bewegungen: Zum einen die oben genannten Hobbybäcker, die ihrem Teig viel Zeit lassen, die auf Qualität höchsten Wert legen und sich fast schon darin überbieten, wer mit möglichst wenig Hefe auskommt (oder sogar ganz ohne gekaufte Hefe backt, sondern mit wilden Hefen in Form z.B. von Sauerteig oder Hefewasser). Auch viele Traditionsbäckereien verfolgen eher diesen Ansatz. Zum anderen sehen wir aber auch, dass immer mehr Massenwaren in Form von Industrie-Brot und -Brötchen die Märkte flutet. Die Nachfrage nach möglichst billigen Produkten steigt. Um diese zu befriedigen, arbeiten Großbäckereien nicht selten mit hohen Hefeanteilen und zusätzlichen Hilfs- und Zusatzstoffen, um schnell große Mengen herzustellen. Wohin wird sich das Backen mit Hefe also entwickeln? Es bleibt spannend…

 

 

 


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