9 Tipps zum Brot aufbewahren – so bleibt es lange frisch 6


 

 

 

Ihr habt uns gefragt: Wie kann man Brot lange frisch halten. Braucht man spezielle Verpackungen? Soll man Brot im Geschirrtuch aufbewahren? Oder besser das Brot im Brotkasten lagern? Welche Alternativen gibt es und welche sind die besten?

…wir haben mal recherchiert. Auf dieser Seite findet ihr die Ergebnisse!

Wie toll, dass so viele fleißige Brot-Bäcker unsere Seite regelmäßig besuchen. Wir freuen uns total, dass wir euch offenbar mit unserem Brotback-Fieber anstecken konnten und dass ihr Brot selbst backt.

Allerdings kam jetzt wirklich oft die Frage auf, wie man Brot möglichst lange frisch halten kann. Tatsächlich erreichte uns diese Frage besonders oft nach unserem Posting zum Brot backen in der Kastenform.

In diesem Beitrag geht es u.a. darum, gleich mehrere Brote auf Vorrat zu backen, um beim Brotbacken Energie zu sparen. Klar, dass man diese Brote dann auch lange frisch halten will!

Und weil euch das Thema offenbar echt interessiert, haben wir es z.B. auch in der Neuauflage unseres Buches „Brot backen in der Kastenform“ ergänzt.


Vorab: Brot auf Vorrat backen und dann das selbst gebackene Brot aufbewahren klingt erstmal logisch. Aber sinnvoll ist das nur, wenn man das Brot dann auch richtig lagern und vor allem aufessen kann, bevor es altbacken ist. Das hätten wir vielleicht direkt dazu schreiben sollen!

Denn Brot verliert leider (wie die meisten Backwaren) besonders schnell an Frische. Dies gilt besonders bei falscher Lagerung. Damit ihr aber lange Freude an eurem selbst gebackenen Brot habt, haben wir ein paar Tipps für euch, um Brot richtig lagern zu können:


Tipp Nr. 1: Das Brot als ganzen Laib lagern

Schneidet möglichst immer nur so viele Brotscheiben vom Laib ab, wie ihr direkt essen werdet. Denn durch die größere Oberfläche trocknet geschnittenes Brot schneller aus. Am ganzen Laib bildet die Brotkruste aber einen natürlichen Schutz vor dem Austrocknen.

Bereits geschnittenes Brot solltet ihr zur Lagerung hingegen entweder luftdichter verpacken (was aber blöderweise die Schimmelgefahr erhöht – mehr dazu weiter unten). Oder ihr packt es nicht so luftdicht ein, nehmt aber dafür in Kauf, dass es schneller austrocknet.

Beides sind nicht gerade optimale Lösungen. Deshalb: Lieber nicht zu viel Brot vorschneiden.

 


Tipp Nr. 2: Wählt die richtige Verpackung für Brot und Brötchen

In Papiertüten packt z.B. der Bäcker das Brot ein, wenn ihr es dort kauft – das habt ihr bestimmt schon selbst gemerkt. Man sollte ja nun eigentlich meinen, dass der Experte weiß, was die beste Verpackung ist.

Doch Papiertüten sind nur mittel-optimal um frisches Brot zu lagern. Sie bieten zwar für die erste Zeit eine gute Möglichkeit, um Brot aufzubewahren, sind aber nicht als Dauerlösung zu empfehlen. Das liegt daran, dass Papier die Feuchtigkeit des ganz frischen Brotes und der Brötchen zunächst gut aufnimmt. Für mehrere Tage ist es dem Brot in der Papiertüte allerdings dann doch zu trocken. Euer Brot oder eure Brötchen trocknen dann schnell aus.

Auch Plastikverpackungen (sowohl Plastiktüten als auch -dosen) sind nicht wirklich optimal. Sie haben das gegenteilige Problem von Papiertüten: Kunststoffverpackungen erlauben es dem Brot nicht, zu atmen. Dadurch bildet sich Feuchtigkeit. Die ist dann wiederum eine Brutstätte für Schimmel und Bakterien. Außerdem wird die Kruste zäh, was auch nicht lecker ist.

Besonders hygienisch sind Brotkästen aus Edelstahl und Metall. Diese müssen aber gut belüftet sein, damit das Brot nicht schimmelt. Aber natürlich kann man auch Brot aufbewahren ohne Brotkasten.

Inzwischen sind im Handel auch viele Stoffbeutel zur Brotaufbewahrung erhältlich – sogar im Discounter an der Brotstation haben wir sie schon entdeckt. In diesen Stoffbeuteln bleibt das Brot für mehrere Tage frisch. Allerdings tut es hier auch ein altbewährter Hausfrauen-Tipp: Ihr könnt Brot einfach in ein Küchen- oder Geschirrtuch wickeln und das Brot im Geschirrtuch aufbewahren. Wenn man Brot im geschirrtuch aufbewahren will, hat das hat den selben Effekt, wie ein Stoffbeutel. Wir machen das tatsächlich gerne so, denn es ist praktisch, einfach, günstig und so ein Geschirrtuch hat wohl jeder zu Hause. Und schnell mal heiß durchgewaschen ist es auch – so ist es immer wieder frisch und sauber für das nächste Brot. Unser Tipp also ganz klar: Ihr könnt euer Brot im Geschirrtuch aufbewahren.

Eine optimale Aufbewahrung von Brot und anderen Backwaren ist z.B. auch im Ton- oder Römertopf möglich. Der Ton nimmt Feuchtigkeit auf und leitet sie nach außen. Ideal sind dafür Töpfe mit glasiertem Inneren, aber unglasiertem Deckel. Diese erlauben eine optimale Luftzufuhr und Feuchtigkeitsbalance für das Brot. Diese Töpfe können und sollten jedoch regelmäßig gereinigt werden. Spezielle Brotkästen, z.B. aus Holz oder Stoneware bieten ähnliche Vorteile. Je nach Brotsorte ist eine Aufbewahrung von bis zu einer Woche gut möglich. Zudem sind sie oft hübsch und von klassisch bis modern erhältlich.

Noch ein Tipp: Wenn ihr euer Brot im Römertopf backt, könnt ihr es darin auch perfekt lagern. Sucht ihr dazu passende Rezepte? Dann empfehlen wir euch dieses Tutorial:

Die besten Brotrezepte für den Römertopf (inkl. Tipps & Tricks)


Tipp Nr. 3: Brot und Brötchen einfach einfrieren

Möchtet ihr Brot und Brötchen deutlich länger aufbewahren, ist es sinnvoll, sie einzufrieren. Brot erst in Scheiben schneiden und danach einfrieren. Dann einfach vor dem Verzehr kurz toasten – so schmeckt es wie frisch gebacken.

Eingefroren könnt ihr Brot und andere Backwaren mehrere Monate aufbewahren. Damit die Frische erhalten bleibt, solltet ihr Brot und Brötchen nach Möglichkeit so früh wie möglich einfrieren. Wartet nicht erst, bis sie schon altbacken sind.

Zum Einfrieren eignen sich luftdichte Gefrierbeutel oder -dosen. Backwaren sollten im Allgemein besser nur einmal eingefroren werden (also nicht auftauen und dann nochmal einfrieren). Brot und Brötchen solltet ihr also am besten portionsweise einfrieren, sie dann bedarfsgerecht entnehmen und zügig verzehren.


Tipp Nr. 4: Das Brot auf die Kante stellen

Nachdem ihr euer Brot angeschnitten haben, sollten ihr es auf die Schnittkante stelle. So kann die Kruste das Innere besser vor dem Austrocknen schützen. Zusätzlich könnt ihr ein Geschirrtuch o.ä. darüber legen. Gut zu wissen: Eine relativ kleine Schnittfläche im Vergleich zur Kruste hat übrigens Kastenbrot. Dieses bleibt also schon deshalb oft etwas länger frisch. Falls ihr dafür Rezepte sucht, und euch für Wissenswertes rund ums Brotbacken in der Kastenform interessiert, können wir euch folgenden Blog-Beitrag empfehlen:

Brot backen in der Kastenform – Einfache Rezepte und die besten Tipps & Tricks

 


Tipp Nr. 5: Immer auf Hygiene achten

Hygiene ist natürlich wichtig bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln, das wisst ihr ja. Und das gilt natürlich auch bei Brot und Brötchen. Werden die Oberflächen des Lagerortes nur selten oder zu oberflächlich gereinigt, steigt automatisch die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Wenn ihr einen Brotkasten verwendet, solltet ihr diesen am besten einmal wöchentlich mit einer Mischung aus Wasser und Essig auswischen. Hat ein Brot bereits geschimmelt, solltet ihr den Lagerort immer sehr gründlich reinigen, bevor ihr neues Brot dort lagert.

Grundsätzlich gilt: Wenn ihr am Brot Schimmel entdeckt, sollten ihr das komplette Brot wegwerfen, da sich die Sporen durch das ganze Brot ziehen! Ja, es tut weh, Lebensmittel wegzuwerfen. Aber auch, wenn man es nicht sieht – der Schimmel ist bereits ins Brot eingedrungen und kann eure Gesundheit schädigen. Also bitte hier nichts riskieren – eure Gesundheit geht vor.


Tipp Nr. 6: Die richtige Temperatur zum Lagern von Brot und Brötchen wählen

Die ideale Temperatur zur Aufbewahrung von Brot und Brötchen liegt bei ca. 12 bis 18 Grad. Das ist knapp unter Zimmertemperatur. Warum ist das so? Ganz einfach: Ist es zu warm (z.B. im Hochsommer oder in warmen Räumen), ist meist auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kühlere Luft. Der Effekt: Euer Brot schimmelt schnell.

Ist es hingegen zu kalt, kommt es zur sogenannten Retrogradation: Das bedeutet, die Stärke im Brot gibt Wasser ab und das Brot wird schneller trocken und schmeckt altbacken.

Das Brot aufbewahren im Kühlschrank ist also keine so gute Idee. Brot im Kühlschrank lagern kann allerdings eine Notlösung sein, z.B. im Sommer, wenn sonst eine erhöhte Schimmelgefahr droht, oder bei bereits geschnittenem Brot, das luftdicht verpackt gelagert werden muss.

Kommt euer Brot aus dem Kühlschrank, und schmeckt (aufgrund der Retrogradation) altbacken? Dann können ihr es oft trotzdem noch retten, indem ihr es leicht anfeuchtet und kurz aufbackt oder toastet. So erhält es oft doch noch seinen guten Geschmack und die Frische zurück. Okay, der Effekt hält nicht lange vor. Aber wenn ihr das Brot dann gleich esst, werdet ihr kaum einen Unterschied zu frischem Brot feststellen.


Tipp Nr. 7: Der richtige Lagerort für Brot und Brötchen

Um dem Brot ideale Voraussetzungen für lange Frische zu bieten, sollte euer Brotkasten also idealerweise an einem kühlen Platz in der Wohnung stehen. Das bedeutet: wählt einen eher schattigen Platz und in einem eher kühlen Raum.

So eignen sich beispielsweise die Vorratskammer oder ein Küchenschrank gut, da hier die Temperatur meist leicht unterhalb der Zimmertemperatur ist und natürlich nur wenig Sonneneinstrahlung zu erwarten ist.


Tipp Nr. 8: Die richtige Brotsorte wählen

Wenn ihr Brot auf Vorrat backt, bedenkt einfach, dass sich manche Brotsorten länger halten, als andere. Wenn ihr beim Backen bereits auf die richtige Sorte achtet, könnt ihr das Brot länger aufbewahren.

Als Faustregel gilt: Helle Brote aus Mehl mit niedriger Typennummer und aus Hefeteig halten sich in der Regel nur wenige Tage frisch. Je höher der Vollkorn- Kleie- oder Roggenanteil, um so mehr Wasser kann der Teig aufnehmen. Und um so länger ist eine Lagerung möglich, ohne dass das Brot austrocknet.

Backt ihr also mehrere verschiedene Brot- und Brötchensorten gleichzeitig, esst einfach die helleren Brote und Brötchen am besten zuerst. Die dunkleren könnt ihr etwas länger aufheben.

Noch ein kleiner Tipp: Brote mit saftigen Zutaten wie z.B. geraspeltes Gemüse oder auch Käse bleiben ebenfalls etwas länger lecker und saftig.

Darüber hinaus halten sich Brotsorten mit Sauerteig-Anteil (statt Hefeteig) üblicherweise etwas länger frisch. Wenn ihr also gern mit Sauerteig backt (oder es mal ausprobieren wollt), findet ihr hier ein Rezept für selbst gemachten Sauerteig:

Sauerteig selbst machen – super easy!


Tipp Nr. 9: Altes Brot verwerten

Nicht immer lässt es sich vermeiden, dass Brot auch mal altbacken wird. Ist es nicht geschimmelt, könnt ihr es aber trotzdem noch verwenden.

Leicht trockene Brote und Brötchen lassen sich gut aufbacken. Dazu mit etwas Wasser anfeuchten und kurz in den heißen Ofen legen. Energiesparender als der Ofen ist der Toaster (wenn ihr nur kleine Mengen Brot „auffrischen“ möchtet).

Diese neue Frische hält zwar nur wenige Stunden vor, da die gealterte Stärke die Feuchtigkeit schlechter bindet. Aber wenn ihr das Brot sofort serviert (gern auch noch warm aus dem Ofen) ist es dennoch ein Genuss und kaum jemand wird schmecken, dass das Brot nicht mehr ganz frisch ist oder die Brötchen vom Vortag stammen. ?

Helle Brotsorten eignen sich z.B. auch noch gut für einen leckeren Brotsalat. Semmelknödel oder Brotauflauf sind weitere unkomplizierte  Verwertungsmöglichkeiten.

Sollte euer Brot vollkommen trocken sein, können ihr es z.B. mit der Küchenmaschine reiben und zu Semmelbröseln verarbeiten. Diese bitte möglichst trocken lagern.

Semmelbrösel eigenen sich nicht nur als Panade für euer Essen: Ihr könnt sie auch zu neuem Brot „recyceln“: Beim Brotbacken könnt ihr bis zu 10% des Mehlanteils durch dieses Altbrot ersetzen und ihrem Brot so zu neuem Leben verhelfen.


Warum lohnt es sich, Brot selbst zu backen?

Brot selber backen macht Spaß und hat einige Vorteile:

  • Ihr wisst immer zu 100%, was drin steckt. Keine künstlichen Aromen, chemischen Hilftsstoffe oder sonstiger Unsinn.
  • Es ist kreativ! Man kann sooo viele Brotvarianten ausprobieren, eine leckerer als die nächste. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
  • Es macht Spaß. Einige sagen, es wäre sogar meditativ. Vor allem aber ist es ein tolles Gefühl, selbst aus einfachen Zutaten etwas so leckeres zu zaubern.
  • Es ist viel einfacher, als die meisten denken. Mit den passenden Rezepten gelingen sogar absoluten Neulingen perfekte Ergebnisse.

Habt ihr nun Lust bekommen, Brot zu backen? Dann

Entdeckt hier viele weitere wertvolle Tipps & Tricks zum Brotbacken!

Ihr seid auf den Geschmack gekommen und wollt Brot selber backen? Hier findet ihr viel Wissenswertes rund um das Kneten, Gehenlassen, Backen etc. – und einige hilfreiche SOS-Tricks, falls doch mal was schief gegangen ist ?

Brot backen: Tipps & Tricks

 


Viel Wissenswertes sowie Rezepte für geniales Brot findet ihr auch hier:

Brot backen im Topf: Die besten Rezepte, Tipps & Tricks

Die besten Brotrezepte für den Römertopf (inkl. Tipps & Tricks)

Brot backen in der Kastenform – Einfache Rezepte und die besten Tipps & Tricks

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