…und plötzlich ist sie wieder da, die Zucchini-Schwemme 😄
Jedes Jahr das gleiche: Erst passiert nichts, und dann werden alle Zucchini gleichzeitig reif. Was also tun mit dem tollen Gemüse? Zum Glück sind Zucchini super vielseitig und passen zu süßen sowie herzhaften Gerichten. Wir haben darum dieses mal ein paar der selbst geernteten Zucchini zu Konfitüre verarbeitet. Ein guter Schluck Gin und herrlich süß-saure Äpfel runden das ganze perfekt ab.
Bevor es los geht, haben wir hier noch einen kleinen Exkurs für euch, warum wir Zucchini so gern mögen und was dieses Gemüse so besonders macht:
Zucchini (Cucurbita pepo) gehören – wie bereits erwähnt – zu unseren absoluten Lieblings-Gemüsesorten. Denn sie lassen sich so unglaublich variabel in der Küche einsetzen, dass der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Botanisch zählen Zucchini übrigens zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und sind gar kein Gemüse, sondern Obst! Genauer gesagt: Es sind Beeren! Das Wort Zucchini stammt aus dem Italienischen und bedeutet „kleiner Kürbis“.
Zucchinifrüchte sind normalerweise dunkelgrün bis hellgrün, manchmal auch gestreift oder auch leicht gefleckt. Helle Schalen wie gelbe oder cremefarbene Zucchini sind ebenfalls möglich und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Es gibt wirklich sehr viele Sorten, aber bei uns ist die klassische grüne Variante am weitesten verbreitet. Man sieht sie in vielen Gärten wachsen und im Supermarkt zu jeder Jahreszeit im Gemüseregal. Die Frucht kann sehr groß werden, bis zu 40 cm lang. Aus Geschmacksgründen werden Zucchini aber meist kleiner geerntet. Größere Zucchini schmecken oftmals wässrig und werden etwas fest, jedoch haben auch sie ihre Daseinsberechtigung: Wer z.B. gern gefüllte Zucchini mag, greift oftmals eher zu diesen größeren Exemplaren zurück.
Zucchini sind besonders gesund. Obwohl sie einen sehr hohen Wassergehalt haben, enthalten sie viel Calcium, Magnesium, Eisen, B-Vitamine, Beta Carotin (die Vorstufe von Vitamin A), und Vitamin C. Zucchini enthalten etwa 19 kcal auf 100 g. Das ist sehr kalorienarm. Zucchini ist nicht nur reich an Vitaminen und Mineralstoffen, sie senken auch den Blutzuckerspiegel. Mit nur 2,2 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm (roh) gehören sie – wie alle Kürbispflanzen – zu den hervorragenden Low-Carb-Lebensmitteln. Aufgrund seines geringen Kohlenhydratgehalts bleibt der Blutzucker nach dem Verzehr stabil, was zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl führt.Wer auf seine Figur achtet, sollte also öfter zur Zucchini greifen. Spannend ist zudem: In der Schale stecken antioxidative Pflanzenstoffe. Diese schützen die Körperzellen und bekämpfen freie Radikale. Die schale kann man ja bei Zucchini sowieso gut mitessen, und das solltet ihr auch. Denn in ihr steckt viel Gutes. Auch die meisten Ballaststoffe der Zucchini stecken in der Schale. Die Schalen sind es also auch, die besonders lange satt machen. Nur Menschen mit wirklich sehr empfindlichem Magen sollten Zucchini vor dem Zubereiten schälen und zudem die Kerne entfernen.
Aufgrund ihres neutralen Geschmacks mögen auch viele Menschen Zucchini, die sonst nicht so für Gemüse zu begeistern sind (vor allem auch Kinder essen Zucchini oft gern). Es ist ein leicht verdauliches Gemüse, das von den meisten gut vertragen wird.
Zucchini sollten leicht kühl aufbewahrt werden. Dafür ist das Gemüsefach des Kühlschranks genau richtig, in der kühleren Jahreszeit kann man Zucchini aber auch gut ungekühlt im Keller o.ä. lagern. Frisch geerntete Ware ist im Kühlschrank zwei bis drei Wochen haltbar. Die Stiele verhindern ein vorzeitiges Austrocknen der Früchte, deshalb einfach dran lassen. Achtet beim Einkaufen auf eine unbeschädigte und pralle Haut, denn an verletzten Stellen kann sich leicht Schimmel bilden. Bei selbst geernteten Zucchini gilt das selbe, aber leider kann man es sich ja nicht immer aussuchen. Verletzte Zucchini verarbeiten wir daher möglichst zügig, während intakte Früchte einfach eine Weile eingelagert werden können.
Zucchini könnt ihr übrigens ganz bedenkenlos roh essen. Sie schaden auch ungekocht nicht (werden dann aber vom Körper nicht ganz so gut aufgeschlossen). Da allerdings konventionell angebaute Zucchini (besonders, wenn sie aus dem Ausland kommt) mit Pestiziden belastet sein können, versteht es sich von selbst, diese Zucchini immer gut zu waschen. Bei Zucchini aus dem eigenen Anbau wisst ihr selbst am besten, was drin und dran ist – und ökologisch nachhaltiger sind sie auch. Weil leider gerade im konventionellen Anbau viel mit chemischem Dünger und Pflanzenschutzmitteln gearbeitet wird, greifen wir immer auf Bio-Gemüse zurück. So auch bei den Zucchini.
Ein wichtiger Punkt, den ihr bei euren selbst angebauten Zucchini jedoch wissen solltet: Es können sich unter gewissen Umständen Giftstoffe in den Früchten und den Kernen bilden. Bei gekauften Zucchini ist dieses Phänomen komplett weggezüchtet, doch wenn ihr selbst Zucchini anbaut und sogar die Samen aus dem Vorjahr für die neue Aussaat verwendet, kann es vorkommen, dass sich die Giftstoffe wieder bilden. Man merkt dies jedoch ganz einfach: Die Zucchini schmecken dann bitter. Der bittere Geschmack deutet auf eine hohe Cucurbitacin-Konzentration hin. Besonders die Kerne sind dann betroffen. Selbst gezüchtete Zucchini solltet ihr also vor dem Verarbeiten kurz kosten. Schmecken sie bitter, solltet ihr davon absehen, sie zu verzehren. Manchmal genügt es, die Kerne herauszukratzen, doch gelegentlich muss man die ganze Frucht entsorgen. Hier solltet ihr lieber kein Risiko eingehen.
Wir hoffen, diese kurze Abhandlung hat euch jetzt so richtig Lust auf die Zucchini-Apfel-Gin-Konfitüre gemacht!
Inspiriert wurde das Rezept von unserem neusten Buch:
Monsieur kocht Marmelade (Rezepte für den berühmten Kochmixer vom Discounter und alle anderen Kochmixer)
Wir haben in diesem Buch darauf geachtet, dass:
…die Rezepte besonders einfach nachzumachen sind.
…sowohl moderne Rezeptideen wie auch klassische Lieblingsmarmeladen vorkommen.
…die Rezepte mit dem Kochmixer easy nachzukochen sind, denn dafür haben wir sie optimiert.
Übrigens: alle Rezepte in diesem Buch sind von Natur aus vegan (das sind Marmeladen ja sowieso fast immer). Und so sind über 100 Rezeptkreationen zusammengekommen! Falls ihr neugierig seid, welche Sorten ihr dort entdecken könnt: Hier findet ihr alle Bilder & die Titel der Marmeladen-Rezepte im Buch – sowie einige tolle Bonusrezepte! Schaut doch mal rein 🙂
Alle Rezepte in diesem Buch sind für den bekannten Kochmixer vom Discounter ausgelegt, aber das meiste ist auch total einfach mit dem Haushaltsüblichen Mixer, Pürierstab oder auf dem Herd umsetzbar. Also bitte nicht traurig sein, falls ihr keinen Kochmixer habt. In Zukunft werden wir auch wieder ganz viele „klassische“ Rezepte für euch schreiben.
Das Rezept für unsere Zucchini-Apfel-Gin-Konfitüre haben wir extra in beiden Varianten für euch hier aufgeschrieben.
Also, los gehts!
Zucchini-Apfel-Gin-Konfitüre (Rezept für den Kochmixer)
Für ca. 6 Gläser á 200 ml
Zutaten:
450 g Zucchini (abgewogen nach dem Putzen)
550 g Äpfel (abgewogen nach dem Schälen und Entkernen)
50 ml Gin
1 Teelöffel abgeriebene Orangenschale
500 g Gelierzucker 2:1 (übrigens: Wie ihr Gelierzucker selbst machen könnt, verraten wir euch hier)
Zubereitung:
1. Die Äpfel schälen, entkernen und sehr grob würfeln. Die Zucchini waschen und ebenfalls grob würfeln.
2. Alles in den Mixbehälter mit eingesetztem Messbecher geben und 9 Sekunden auf Stufe 9 zerkleinern. Alle übrigen Zutaten zufügen und einrühren: 15 Sekunden auf Stufe 4.
3. Messbecher entfernen. 19 Minuten bei 100 °C auf Stufe 1 kochen, dabei am besten den Kocheinsatz als Spritzschutz auf den Mixbehälterdeckel stellen.
4. Eine Gelierprobe machen. Dazu 1 Teelöffel der heißen Konfitüre auf einen kalten Teller geben. Den Teller nun leicht schräg halten. Verläuft die Masse zügig, muss die Konfitüre noch ein wenig weiter kochen, zunächst ca. 1 – 2 Minuten. Danach könnt ihr erneut eine Gelierprobe durchführen. Wird die Masse nach kurzer Zeit fest, hat die Konfitüre die Gelierprobe bestanden und kann abgefüllt werden.
5. Die Konfitüre nun sofort kochend heiß in sterile Gläser füllen. Falls Konfitüre an den Rand gekommen ist, sauber wegwischen. Fest verschließen und abkühlen lassen.
Zucchini-Apfel-Gin-Konfitüre (Rezept für die klassischen Zubereitung auf dem Herd)
Für ca. 6 Gläser á 200 ml
Zutaten:
450 g Zucchini (abgewogen nach dem Putzen)
350 g Äpfel (abgewogen nach dem Schälen und Entkernen)
200 ml Apfelsaft
50 ml Gin
1 Teelöffel abgeriebene Orangenschale
500 g Gelierzucker 2:1 (übrigens: Wie ihr Gelierzucker ganz einfach selbst machen könnt, verraten wir euch hier)
Zubereitung:
1. Die Äpfel schälen, entkernen und mit der Gemüsereibe grob hobeln. Die Zucchini waschen und ebenfalls raspeln.
2. Alles in den Topf geben. Nun alle übrigen Zutaten zufügen.
3. Unter Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen lassen und mit dem Pürierstab pürieren. Dabei je nach Geschmack etwas feiner oder grober pürieren. Insgesamt sollte die Masse ca. 3 Minuten kochen.
4. Nach dem Pürieren eine Gelierprobe machen. Dazu 1 Teelöffel der heißen Konfitüre auf einen kalten Teller geben. Den Teller nun leicht schräg halten. Verläuft die Masse zügig, muss die Konfitüre noch ein wenig weiter kochen, zunächst ca. 1 – 2 Minuten. Danach könnt ihr erneut eine Gelierprobe durchführen. Wird die Masse nach kurzer Zeit fest, hat die Konfitüre die Gelierprobe bestanden und kann abgefüllt werden.
5. Die Konfitüre nun sofort kochend heiß in sterile Gläser füllen. Falls Konfitüre an den Rand gekommen ist, sauber wegwischen. Fest verschließen und abkühlen lassen.
Falls ihr noch Etiketten sucht, um sie an eure Gläser zu heften, schaut doch mal in unserem Downloadbereich. Dort haben wir eine Auswahl an liebevoll gestalteten Etiketten zum Runterladen und selbst Ausdrucken für euch! Außerdem findet ihr dort viele weitere Rezepte als Mini-Ebooks – stöbert doch gern mal durch:
Entdeckt mehr Rezepte, Tipps & Tricks zum Thema Marmelade auf unserem Blog:
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